Wenn ein Sportdirektor mit seinem Trainer Tür an Türe lebt, ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn er sich häufig mit ihm trifft, um gemeinsam Schnitzel zu braten und zu plauschen, spricht im Prinzip mehr dafür als dagegen. Der Zeitpunkt allerdings, an dem Horst Heldt das in einer ausführlichen Homestory vor der Öffentlichkeit ausbreitet, ist befremdlich gewählt. Denn sein Nachbar, Trainer und Schnitzel-Buddy ist wegen hartnäckiger Erfolglosigkleit massiv in der öffentlichen Kritik und aus Sicht vieler Fans und auch Experten längst nicht mehr haltbar. Das gemeinsame Schnitzelbraten vermittelt den Eindruck von lähmender Befangenheit durch zu viel persönliche Nähe. So nett und sympathisch die Geschichte auf den ersten Blick auch klingen mag.

Kein Wunder also, dass das Netz innerhalb kürzester Zeit voll war mit Schnitzel-Witzeleien. Und auch wir konnten der Versuchung nicht ganz widerstehen, das Motiv in der PK und unserem Motto aufzugreifen. Wenn auch etwas anders.

Die Ära Gisdol ist für uns beendet. Wir sagen es in der PK ganz deutlich. Es ist eine eher sachliche Feststellung, die weniger die aktuelle miserable Situation betrachtet, als die gesamte Amtszeit und die Entwicklung der Manschaft. Man kann aus unserer Sicht leider zu keinem anderen Ergebnis kommen und deswegen ist für uns die Zeit des Argumente-sammelns vorbei und auch der Blick auf die aktuelle Lage – Gisdol ist nach wie vor im Amt – ficht uns nicht an. Das gute daran: Wir sind raus. Wir entziehen uns der Diskussion um den Trainer. Sie ist für uns gegessen.

Wir konzentrieren uns auf das, was kommt. Das, was kommen muss. Und das ist mit gravierenden Umbauarbeiten im Verein verbunden. Es wird Zeit, dass hinter der schönen alten Fassade etwas Neues entsteht.

Matchday – Frühlingsgefühle ohne Hoffnung

Wie wohl die Meisten gehen auch wir mit wenig Zuversicht in das Spiel gegen Dortmund. Allerdings mit dem festen Vorsatz, uns dennoch einen schönen Nachmittag zu machen. Denn die Sonne scheint, das Kölsch ist gekühlt und die Erwartungen minimal. Dortmund erregt die Gemüter nicht und jeder Punkt gegen die ist ein Geschenk.

Denken wir VOR dem Spiel. Und zunächst auch während des Spiels. Nach drei Minuten: langer Ball auf Haaland, gegen den Meré aussieht wie ein erfolgloser Autogrammjäger, und schon steht es 0:1.

OK. Das ist ziemlich genau das, womit jeder gerechet hat. Wir haben zwar pochende Mandeln, aber mit dem kühlen Kölsch auch ein wirksames Gegenmittel.

Und dann: Handelfmeter für uns. Echt? FÜR uns? Duda macht das Ding sicher rein und damit ist auf dem Weg zur Klatsche immerhin eine kleine Bremse gesetzt. Jedenfalls besiegen die uns nciht zu Null.

Ein bisschen irritierend: Der FC schlägt sich richtig gut. Dann ein schöner Pass in den Lauf von Jacobs und der zimmert den Ball tatsächlich in den Winkel. Wir führen. Kann das sein?

Das Zittern beginnt. Sollte das möglich sein? Die Jungs machen es gut. Die Dortmunder versuchen und versuchen. Ein Pfostenschuss in der 80sten. Glück gehabt. Es sieht echt so aus, als würde uns ein Befreiungsschlag gelingen. Dann ein Pass mitten durch den Fünfer und Haaland ist wieder als erster da. So eine Sch…

“So steigt man nicht ab und so entlässt man seinen Trainer auch nicht” – sagt der DAZN Kommentator. Wir wissen, dass das nicht stimmt. Man steigt genau so ab – indem man nämlich seine harte Arbeit nie belohnt und auch dann mit leeren Händen dasteht, wenn man sich wirklich vorbildlich reingehauen hat.Wir haben es oft genug erlebt.

Und das mit dem Trainer ist wie gesagt sowieso schon gegessen.

Externe Links zum Spieltag:

Haaland rettet BVB einen Punkt im Kampf um Europa: 1. FC Köln – Dortmund 2:2 | Bundesliga | DAZN – YouTube

Köln – Dortmund 2:2: Haaland rettet BVB einen Punkt – kicker

1. FC Köln gegen den BVB: FC spielt 2:2 gegen Dortmund | Express.de