Schiefes Spielfeld
Wenn fairer Wettbewerb Träumerei ist,
ist der Fußball nichts mehr wert.
Die Diskussion um Konstrukte, Plastikvereine, Konzernclubs, oder wie immer man sie nennen mag, geht oft genug am Thema vorbei. Dahinter steckt System. Es ist leicht, die Fans als weltfremd darzustellen, wenn man behauptet, die Proteste richteten sich ganz allgemein gegen die Kommerzialisierung des Fußball. Fast noch abwegiger ist die Story, Fußballfans akzeptierten nur „Traditionsvereine“ und lehnten damit jeden neuen Club kategorisch ab.
Worin das Problem wirklich liegt und was uns persönlich am meisten stinkt, erzählen wir auf unseren Shirts, in unseren Pressekonferenzen und Postings.
Wir tragen es hier für euch zusammen. Den Start machen Wolfsburg und Leipzig, auf die wir am 3. und 4. Spieltag jeweils auswärts treffen. Viel Spaß mit den ZWEI KÖLSCH El Plasticos.

two shades of shit
Zwei Wochen, zwei Scam-Clubs

WOLFSBURG
AUTOMOBILE MACHTERGREIFUNG
Wollt ihr die totale Radkappe?!
2015 tönte der VFL-Aufsichtsrat Stephan Grühsem mit irritierendem Stolz: „Der Vfl Wolfsburg hat mehr Tradition als der 1. FC Köln“. Warum das irritierend ist?
Der VfL Wolfsburg wurde nur vier Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf einem Werksgelände gegründet, dass die Nazis errichtet und zur Stadt erkoren hatten. „Gelebt“ hatten auf dem Areal der Volks-Wagen Fabrik bis dahin mehrheitlich Zwangsarbeiter – unter strenger Aufsicht ihrer nationalsozialistischen Peiniger und einer Schar von Nazi-Fachkräften. Man darf sich fragen, was das für Leute gewesen sind, die den Verein so kurz nach dem Krieg gründeten. Zwangsarbeiter jedenfalls werden es nicht gewesen sein. Mithin hat die Tradition, auf die der Verein so stolz zu sein scheint, einen unappetitlichen Beigeschmack. Etwas mehr Zurückhaltung wäre nicht falsch gewesen.
Vor diesem Hintergrund ist es für uns doppelt unverständlich, wie VW später auf die Idee kommen konnte, Fußballdeutschland mit aller Macht seine uninteressante Werkself aufs Auge zu drücken. Dass die keiner braucht, sieht man bis heute an den Einschaltquoten. Anstatt aber den Willen der Zuschauer und Fans zu erhören, pumpt VW Unsummen in jedes Fußballprojekt, auf dem „Deutschland“ steht: von DFB-Pokal bis Nationalelf.
Sympathischer wird uns Wolfsburg und sein „Verein“ dadurch kein bisschen. Wir fragen uns vielmehr, wie VW seinen von Entlassung bedrohten Mitarbeitern erklären will, dass man Werke schließt, während man Millionen in einem bedeutungslosen Fußballkonstrukt versenkt. „Upps, wir sind doch nicht „das Auto“. Wir mussten feststellen, dass es noch andere Autos gibt – und zwar erfolgreichere. Hier Deine Kündigung. Aber mach Dir keine Sorgen, ab und zu kriegst du vielleicht ne Freikarte.“
Naja, ne Freikarte kriegen ehemalige Mitarbeiter vermutlich eher nicht. Dafür ist eines sicher: Wenn VW dem Vfl den Geldhahn abdreht, wird diesen „Verein“ kein Mensch vermissen.
MAL EINEN BLICK AUF DIE MEINUNG DES VOLKS WAGEN?
STATEMENTS AUS UNSEREN PK
ABHÄNGIGE KLATSCHPAPPEN
Ein kurzer Abriss zum Thema Volkswagen, Fußball und Fans – mit einer ebenso einfachen wie eindeutigen rechnerischen Beweisführung.
WOB-VERBOT JETZT, LIEBES KARTELLAMT!
Was macht eigentlich das Bundeskartellamt? Ein paar schnelle Überlegungen zum Thema Wettbewerbsverzerrung.
UNSERE LIEBLINGS ANTI-WOB SHIRTS
LUURENS:
LEIPZIG
WENN DAS NICHT KULTURELLE ANEIGNUNG IST!
Wo Kommerz über Leichen geht, sind Regeln das kleinste Hindernis.
Um seine Brause in die Schlagzeilen zu bringen, tut Red Bull beinahe alles. Der Konzern verleitet geeignete Dummköpfe dazu, in Fledermaus-Stramplern aus Hubschraubern zu springen, sich aus dem All zu stürzen, oder mit dem Fahrrad über tödliche Klippen zu hüpfen. Manchen gelingt das Kunststück, was weitere Idioten dazu bringt, den Werbespruch zu glauben, demnach Red Bull Flügel verleiht. Ziel erreicht! Anderen gelingt es nicht. Die landen im Krankenhaus oder unter der Erde. Auf jeden Fall aber unter dem Mantel des Schweigens. Die lange Liste von Toten und Verletzten passt nicht so richtig gut ins Markenbild.
Wer so agiert, ist auch bei der „Eroberung“ einer neuen Marketing-Bühne nicht zimperlich. Auf die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze des Fußballs und seiner gigantisch großen Anhängerschaft scheißen die roten Bullen. Man muss es sagen, wie es ist. Sie sind der personifizierte Stinkefinger an die Fußballkultur. Interessanterweise finden sie ausreichend Klatschpappen, die sich in ihren Dienst stellen und ohne die geringste Aussicht auf Mitgliedschaft und Mitbestimmung nachsingen, was ihnen vorgelegt wird. Ein unwürdiges Schauspiel. Und ein weiterer Frontalangriff auf den Fußball, den wir lieben.
Warum sollten wir uns das gefallen lassen? Tun wir nicht. Zumindest halten wir den Mund nicht. Statements und Anti-RB Shirts gibt es hier:
SKANDALVIDEOS ZUM RINDERWAHN
DAS SAGEN WIR ZU RB IN UNSEREN PK
VERARSCHE VON DER ERSTEN SEKUNDE AN
Eine kurze Geschichte der Entstehung des unsäglichen Dosenkonstrukts. Wer hier nicht mit dem Kopf schüttelt, hat keinen.
SHITSTORM UND SCHEIßERLEBNIS
Ausführliche Diskussion eines bescheidenen Stadionerlebnisses in Leipzig – und einer künstlichen, befremdlichen Fan-„Kultur“.
HAUE FÜR LANGWEILIGE WUTBÜRGER
Wir beschwören den Niedergang des Dosenkonstrukts, das nur als offener Verstoß gegen die guten Fußballsitten für Aufmerksamkeit sorgte.
ROTER STERN HUI, ROTE BULLEN PFUI
Mitten im Ausflug nach Europa machen wir einen kleinen Exkurs nach Leipzig – und sagen by the way, was wir von denen so halten.
WER DAS SÄUFT, DER IST KEIN KÖLNER!
Früher Beleg für unsere tiefe Abneigung gegenüber dem neusten Kapitel im Buch der überflüssigen Drisskonstrukte – inklusive schiefem Schmähgesang.
BEST OF DOSEN-SHIRTS
LUURENS: