Der Dino ist zurück. Wir denken mit Freuden zurück an unser Motto „UNSERE STUNDE KOMMT – EURE UHR LÄUFT AB“. Wir hatten damals – zumindest im zweiten Teil des Mottos – recht.

Nun gilt es zu beweisen, dass wir im Vergleich obenauf sind. Nach den beiden harten Spielen gegen Dortmund und die Bayern, die beide auf jeweils andere Art denkbar unglücklich gelaufen sind, kommt ein Gegner auf Augenhöhe. Eigentlich ist es einer, gegen den wir uns zuhause drei Punkte ausrechnen. Aber wir kennen ja unseren FC und den Fußball. Es kann auch ganz anders kommen…

Interessanter Spieltag

Übrigens ist dieser 9. Spieltag der Saison nicht uninteressant. Wir können mit einem Sieg den Abstand zu den unteren Plätzen deutlich vergrößern und in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen bleiben – was einfach mal ein gutes Gefühl ist.

Auch Gladbach hat es mit Hamburgern zu tun – die sind auswärts in Pauli. Hier geht es schon ein bisschen um die Wurst. Wenn die das verlieren,. wird es ganz eng diese Saison.

Die Bayern gewinnen hoffentlich hoch gegen Leverkusen – wenn es nah uns geht höher als 4:1.

Ansonsten gibt es abgesehen von der Partie der Augsburger gegen Dortmund lauter sehr ausgeglichene Paarungen. Mit dabei der König der Langeweiler: Wolfsburg gegen Hoffenheim. Da freuen wir uns auf die Bilder vom leeren Stadion.

Mäßiges Spiel

Ganz anders als es in den Zusammenfassungen des Spieltags aussieht, ist das Spiel eher mies. Hamburg wirkt unambitioniert und wir sind gegen jede Vernunft verunsichert. Schnelle Ballverluste, Bälle in den Rücken des Mitspielers, unpräzise Flanken, viele Ungenauigkeiten. Es ist ein Spiel, das nichts Gutes erwarten lässt.

Alles falsch gemacht – trotzdem Tor

Symptomatisch, wie das erste Tor fällt. Ein Hamburger fällt einfach um, anstatt den Ball anzunehmen. Der Ball ist wenige Meter vor dem Strafraum frei. Kainz übernimmt, hat alle Optionen offen, drei Mitspieler stehen frei. Er macht es aber selbst. Und zwar völlig drucklos. Mainas Nachschuss ist ähnlich unbeholfen. Nur Ache, dem der Ball vor die Füße purzelt, kann nicht mehr anders als einzuschieben.

Sicherheit bringt uns der Treffer nicht

Das Spiel wird nicht besser. Wir spielen uns zwar Chancen heraus, schließen aber ab, als wären wir im Training. Auch Hamburg vergibt Chancen. Optisch bleibt das Spiel merkwürdig rumpelig. Immerhin gehen wir mit einer Führung in die Pause.

Richtige Prognose zur Pause

Angesichts der Schwäche des HSV erlauben wir uns die Prognos, dass uns nach der Pause ein schnelles Tor reichen wird, um danach ein, zwei weitere Tore zu schließen und deutlich zu gewinnen. So kommt es auch – allerdings in der Art völlig anders als erwartet.

Sahnefreistoß Kainz

Sensationell, wie Kainz kurz nach dem Wiederanpfiff einen Freistoß in den Winkel kloppt. Das ist genau der Start in die zweite Hälfte, den wir uns gewünscht haben.

Verkehrte Welt und VAR-Bremse

Merkwürdigerweise wird nun aber der HSV griffiger und nicht wir. Es dauert nur ein paar Minuten und der Ball zappelt in Schwäbes Netz. Dann dauert es weitere 6 Minuten, bis klar ist, dass der Treffer nicht zählt. Absurd, wie lange das dauert. Es gab ein Foul UND eine Abseitsposition. Da kann man sich aussuchen, weswegen der Treffer nicht zählt – und zwar in wenigen Sekunden!

Poulsen bringt Hektik

Vielleicht ist das eine spezielle Sichtweise, aber mit der Einwechslung von Poulsen kriegt das Spiel eine eklige Note. Was dieser ex-Bulle für eine Show abzieht! Er drückt dem Spiel einen für den HSV sehr unguten Stempel auf. Wahrscheinlich denkt der sogar noch, dass sich das lohnt, denn wenige Minuten später trifft Dompé zum Anschlusstreffer.

Poulsen steckt Mitspieler an – zwei fliegen!

Allerdings hat das hyperaktive Überdrehen für den HSV auch negative Auswirkungen. Zwei Gelb-Rote Karten fangen sich die Rothosen. Und zwar sowas von doof! Pherai, in der 77sten Minute eingewechselt, holt sich schon in der 78 die erste Gelbe, weil er einfach nicht aufhören möchte Huseinbasic zu treten. Übermotiviert! Eine Minute später rutscht der mit voller Wucht in Lund. Das sieht böse aus und gibt dem Schiri kaum eine andere Wahl: Gelb-Rot.

Anstatt Ruhe reinzubringen, macht Poulsen weiter Alarm und beschwert sich an einem Stück. Natürlich sieht auch er Gelb. Dummerweise zündet er mit seinem Gezetere auch den bereits gelbverwarnten Viera an, der dem Schiedsrichter irgendetwas zuraunt, was dem nicht gefällt. Folgerichtig geht auch er vom Platz.

Wir tun uns schwer

Trotz der Überzahl tun wir uns schwer. Die Hamburger kämpfen jetzt aufopferungsvoll. Wenn die zu elft so gearbeitet hätten, wäre das ein ganz anderes Spiel gewesen.

El Mala und Kaminski ziehen den Zahn

Wie die Jungs dann die beiden entscheidenden Tore in der Nachspielzeit machen, ist bemerkenswert. Allerdings ist irgendwie auch klar, dass der HSV mit zwei Leuten weniger auf dem Platz gegen dieses Tempo nicht mehr anständig in die Verteidigung kommt – zumal die Hamburger bis zuletzt versuchen, den Ausgleich zu schießen.

„Hamburg ist das Tor zur Welt. Aber ich wollte ja in die Welt und nicht im Tor stehen bleiben.“

Karl Lagerfeld

Kölle 4:1 Hamburg

ZWEI KÖLSCH auf

Florian Kainz für einen wundervollen Freistoß in den Winkel.