Das mit der Anfahrt ging erst zu glatt und dann gar nicht mehr. Wir waren Stunden vor Anpfiff auf dem Busparkplatz – und trotzdem zu spät im Stadion. Unfassbar.

Wo ist die Emotion?

Wie unterschiedlich die Wahrnehmung vor dem Fernseher und im Stadion sein kann! Im Mönchengladbach sah es für uns nach einer blutleeren Partie aus. Wir waren überhaupt nicht griffig, da war kein Derby-Geist, wir waren abermals unpräzise – wie schon gegen Hamburg – und zu allem Überfluss haben wir uns taktisch auch noch verrechnet.

Die Kollegen vor der Flimmerkiste haben zu unserer Überraschung ein anderes Spiel gesehen. Viele berichten uns, dass es auf Messers Schneide stand und wir am Ende unglücklich verloren haben.

So sah es für uns nicht aus. Egal.

VAR? Lasst uns doch damit bitte in Ruhe!

Um es klar zu sagen: Wir haben nicht wegen des VAR und auch nicht wegen Deniz Aytekin verloren. Wir haben das schon im Wesentlichen selbst erledigt. Es war nicht Aytekin, der nach dem gehaltenen Elfmeter auf Ruhemodus geschaltet hat. Es war nicht Aytekin, der im Strafraum mit der Hand zum Ball ist – und es ist auch nicht seine Schuld, dass die Regel so kleinlich ist. Und es war auch nicht der Schiri, der den Ball so dusselig vertändelt hat und das 4:0 einleitete. Ende der Geschichte.

So what?!

Entscheidend ist für uns die generelle Tendenz. Wenn die darin bestehen sollte, dass wir die Flanken nicht mehr an den Mann bringen und uns vermehrt dumme Flüchtigkeitsfehler leisten, haben wir den besten Teil der Saison schon gesehen. Dann geht es bergab.

Wenn wir uns lediglich in einem Häutungsprozess befinden und die Lernkurve nach oben geht, wird und bleibt das eine geile Saison. Wir wollen al letzteres glauben.

„Ich glaube das wir keine Lösung gefunden haben im letzten Drittel. Wir lassen uns ein Stück weit einfach auskontern. Dann lassen wir zwei Elfmeter zu. Das darf auch nicht passieren.“

Marvin Schwäbe

Mönchengladbach 3:1 Kölle

ZWEI KÖLSCH auf

den Schädel von Herbert Reul, der dafür gesorgt hat, dass wir 25 Minuten zu spät im Stadion waren und die Kollegen von der Polizei einen echt unentspannten Arbeitstag hatten.