Diese 2. Liga ist bis oben hin voll mit großen Traditionsvereinen. Der 1. FC Magdeburg gehört zweifelsohne dazu. Dennoch müssen wir zugeben, dass uns dieser Gegner nicht so richtig elektrisiert.

Das hat einmal historische Gründe: es gab schlicht keine Berührungspunkte. Ein DFB-Pokalspiel und zwei in Liga 2. 2018/19 (siehe unten im Flashback – unbedingt ansehen!!). Das ist nicht viel.

Zum Anderen ist es der aktuellen Lage geschuldet, die uns Kölsche mit wenig Begeisterung in den Osten der Republik blicken lässt und die Vorfreude auf die Fans, die uns besuchen, durchaus spürbar ausbremst. Wobei wir hin- und hergerissen sind, denn wir haben ja auch nichts davon, alle in einen Topf zu werfen und die aufrechten Demokraten an der Elbe vor den Kopf zu stoßen.

Wie gut, dass wir reichlich Gesprächsstoff aus eigener Produktion haben. Unsere Jungs machen im Moment richtig Spaß und auch unsere Extremwetter nehmen langsam Fahrt auf.

Chancenfeuerwerk

Was wir im Stadion erleben ist irre. Zunächst überrascht, dass die Magdeburger Fans, die mit über 5000 Leuten angereist sind, kaum Lärm machen. Gleichzeitig geben unsere Jungs auf dem Platz unfassbar Gas. So sehr, dass es die ersten 20 Minuten nach einem Klassenunterschied aussieht.

Erst danach hat Magdeburg ein Phase, in der sie sich auf Augenhöge hinaufpirschen – aber nicht für lange Zeit. Der Effzeh beherrscht die Lage in allen Belangen. Wir jagen jeden verlorenen Ball sofort wieder ab und haben einen unbändigen Zug zum Tor. Wir sehen eine Chance nach der nächsten – keine allerdings wird zwingend zu Ende gespielt.

Ein Wunder, dass es 0:0 zur Pause geht.

Downs zum Beginn der 2. Halbzeit

Dann der erlösende Torjubel. Downs netzt ein und alle im Stadion denken – vermutlich auch die Magdeburger -, dass der Bann jetzt gebrochen ist und wir ein paar Tore nachlegen.

So aber kommt es nicht. Wir erarbeiten uns zwar Chance um Chance und sind weiterhin der Herr im Hause. Aber das Tor machen die Magdeburger – in der 66. Spielminute komplett aus dem Nichts.

Wenig später nimmt der Trainer Downs und Maina aus dem Spiel – beide haben vorbildlich gefightet – und bringt mit Adamyan und Waldschmidt leider das Gegenteil von frischem Wind. Unser Spiel wird gefühlt langsamer, ausrechenbarer, weniger engagiert. Interessant, dass diese beiden erfahrenen Spieler, einen solchen Einfluss auf das Spiel haben. Man kann sich des Eindrucks nicht erwahren, das da zwei Frustrierte das Spielfeld betreten, die von der jungen aufstrebenden Truppe weitgehend isoliert sind.

Die Konsequenz: Magdeburg trifft erneut. Abermals komplett unverdient – aber wenn die eine Mannschaft 33 Torschüsse macht und die andere aus nur 9 Versuchen zwei Tore macht, war sie eben in einem entscheidenden Punkt besser.

Kölle 1 :2 Magdeburg


Lehrgeld oder Grenze?

Was war das jetzt? Haben wir die Grenzen unseres Kaders gesehen, oder war das schlicht das Lehrgeld, das die junge Truppe zahlen muss? Wir denken und hoffen, dass es letzteres war. Wir sehen weiterhin eine neue Ära auf uns zukommen. Allerdings war dieses Spiel ein deutlicher Hinweis darauf, dass es einen einfachen Durchmarsch zurück in Liga 1 nicht geben wird. Es lauern zu viele Stolpersteine.


FLASHBACK

2018/19

Rund um Magdeburg gibt es für uns bei nur einem einzigen Spiel gleich zwei PKs mit hohem Erinnerungswert. Erstens die „klassische“ PK, in der wir ein wenig gegen die trägen bzw. leblosen Magdeburger Fanclubs sticheln, die wir im Vorfeld vergeblich angeschrieben hatten. Dann die „live“-PK aus dem Stadion, in der wir die letzten Minuten des Spiels gegen Magdeburg noch eingefangen haben und im Vorfeld des Matchs gegen Bochum prominente Unterstützung hatten – zum Beispiel unseren jetzigen Torwarttrainer Peter Greiber.

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Einzigartiges Ding für uns: Wir melden uns direkt aus dem Stadion. Das Spiel ist noch nicht beendet – und was passiert dann? …
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„Meine Scheiße! Sehr geiler Auswärtssupport der Magdeburger.“

ZWEI KÖLSCH nach dem Spiel 2018