Die Plastikwochen beim FC – Part 3. 12.000 Kölner sind mit der Mannschaft in die Sinsheimer Pampa gereist und haben die Ränge rot-weiß eingefärbt. Um eine Überzahl bei der TSG zu erreichen, braucht man bekanntermaßen deutlich weniger Leute. Insofern war das gefühlt ein Naturereignis und in der Berichterstattung zeigten sich die Sportreporter beeindruckt bis begeistert.

Gezieltes Kaputttreten

Eine Sache wird früh im Spiel klar: Hoffenheim foult nach Plan. Ganz offensichtlich ist die Vorgabe, Martel, Thielmann und Schmied frühzeitig mit unsportlichen Mitteln aus dem Spiel zu nehmen – wobei die bei Thielmann keine Gefangenen machen.

Das mit der Unsportlichkeit überrascht natürlich niemanden – es ist ja DNA des Konstrukts. Dennoch ist es interessant – leider auf negative Art -, wie weit sich auch Trainer heute von den Werten des Spiels entfernt haben. Unsereins erinnert sich noch daran, dass es mal ein satirischer Betrag war, dass die italienische Nationalmannschaft (angeblich) Schwalben-Training macht. Heute scheint das Gang und Gäbe. Blöd ist eher, wer nicht beim kleinsten Luftzug fällt. Daran hat man sich so sehr gewöhnt, dass ein Demirovic gefeiert wird, weil es sich mal nicht hinwirft. Auch die Zeitverzögerungs-Spiele an der Eckfahne und das Wegschießen oder Blockieren von Bällen gehört zur Normalität. Dazu kommt nun eine neue Qualität von strategischer Körperverletzung als Teil des Repertoires. Hoffenheim macht’s. Leipzig sowieso.

Erste Gelbe Karte: Touré Foul an Thielmann

Nur damit keiner sagt, das sei nur so ein subjektiver Eindruck. Hier ein kleiner Einblick:
Die erste gelbe Karte der Hoffenheimer erhält Touré nachdem er bei einem Schuss von Thielmann die offene Sohle draufhält. Dafür kann man auch mal vom Platz fliegen.

Zweite gelbe Karte: Bernardo Foul an Thielmann

Wieder ein Foul an der Grenze. Wer so reingeht, interessiert sich für die Gesundheit seiner Gegenspieler nicht. Spätestens jetzt kann man vermuten: genau auf die – Thielmanns Gesundheit nämlich – haben es die Hoffenheimer abgesehen.

Dritte gelbe Karte: Wouter Burger Foul an Thielmann

Klarer geht es nicht mehr. Burger stempelt Thielmann im Mittelfeld mit voller Wucht den rechtem Fuß. Im Mittelfeld! Hier geht es nicht mehr um Ballgewinn, sondern darum, Thielmann zu zerstören. Muss man so deutlich sagen.

Thielmann-Zerstörung hat Erfolg

Die Hoffenheimer erreichen ihr Ziel. Thielmann wird in Hälfte eins fünfmal rüde gelegt und muss zur Pause verletzt raus. Ache kommt rein und folglich ändert sich auch die Spielanlage.

El Mala geht spazieren

Schön zu sehen, dass es auch anders geht. Spielentscheidend ist am Ende El Mala, der durch die Hoffenheimer durchgeht, ohne einen Strafstoß zu ziehen und das Ding einnetzt. Selten genug, dass sich ehrlicher Sport noch durchsetzen kann. Hier ist es geschehen.

Colonia Fantastica!!

Wir feiern die grandiose Leistung unserer Jungs. Übrigens: Wir können auch Abwehrbollwerk! Diese Truppe ist vielseitiger, als man gedacht hat!

„Wir sind ein kleiner Verein. Aber wir haben eine unglaubliche Unterstützung durch unsere Fans.“

Wahrnehmungsverzerrung, oder Lügen aus Tradition?
TSG-Trainer Christian Ilzer

Hoppenheim 0:1 Kölle

Nachwort

Irre! Dieser auf Großmannssucht und Rechtsbeugung gegründete Verein mit einem durch nichts zu rechtfertigenden finanziellen Spielraum, hat es nicht nur nötig, gegnerische Spieler gezielt kaputtzutreten, sondern erzählt in der Pressekonferenz danach auch noch das offensichtliche Märchen, dass das Konstrukt von einer breiten Fanszene getragen werde. Geht’s noch?

Jeder kann jedes Wochenende besichtigen, dass sich für Hoffenheim keine Sau interessiert. Die kriegen ihr Stadion nicht voll, haben nur Klatschpappen da rumsitzen und sind im TV einer der Topp-der Quotenkiller. An diesem speziellen Spieltag waren mehr Kölner im Stadion als Hoffenheimer – wann und wo hat es sowas je gegeben? Und dann erzählt dieser Österreicher einen solchen Unfug?

Ist das peinlich!

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