Dass unsere schöne Derby-Sieger -Serie nicht ewig weitergeht, war klar. In diesem Fall stehen die Zeichen nach dem taktischen Eigentor in der Conference League besonders schlecht. Aber wie immer kann natürlich alles passieren.

Das gewohnte Bild: Riesenandrang auf die Ausweichzüge

Von Anfang an der Wurm drin

Für uns gehört zum Tag, dass beinahe nichts nach Plan läuft. Der Ausweichzug Nr. 1 bleibt eine halbe Ewigkeit unter immer neuen Forderungen an die Fans im Bahnhof stehen. Heißt es am Anfang noch, man möge bitte die Türen freimachen, was ja mehr als verständlich ist, wird am Ende plötzlich gefordert, alle Reisenden ohne Sitzplatz sollen den Zug verlassen. Das sorgt natürlich für Unverständnis und eher nicht für mehr Sitzende.

Keine 30 Sekunden nachdem sich der Zug dann doch endlich in Bewegung setzt, zieht irgendein Honk die Notbremse. Das scheint die Bahn derart in Schwierigkeiten zu bringen, dass wir eine weitere Ewigkeit im Bahnhof herumstehen. Ergebnis: Die Toiletten sind schon voll bevor überhaupt losgefahren sind. Das kann heiter werden.

Knapp daneben ist auch vorbei

Im Stadion stellt sich heraus, dass wir etwas genauer auf unsere Karten hätten schauen müssen. Wir werden zum Heimeingang geschickt und sitzen wenige Meter von der Sektorentrennung entfernt auf der falschen Seite im Oberrang. Das heißt: wir haben wenig Bock zu sitzen und stellen uns zu anderen FC-Fans mit vergleichbarem Schicksal in den Unterrang. Bis ein übereifriger Ordner kommt und uns verjagt. Unsere Laune ist verbesserungsfähig.

Das alte Spiel

Fußball gespielt wird auch. Und zwar so wie früher. Die Gladbacher sind optisch überlegen, machen das erste Tor, wir gleichen zwar nach Foulelfmeter aus, aber das Schicksal meint es nicht gut mit uns. Erst foult Bensebaini Luicic rotwürdig, kriegt aber nur gelb. Dejan muss verletzt vom Platz. Dann verwandelt genau dieser Bensebaini, der eigentlich gar nicht mehr da sein dürfte, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen berechtigten Elfer – und Kainz fliegt vom Platz.

Hälfte zwei beginnt sofort mit dem 3:1 durch Stindl und spätetstens ab jetzt läuft alles wie in dunkelster Vorzeit. Natürlich trifft Bensebaini ein zweites Mal. Am Ende verlieren wir 5:2. Maximal scheiße gelaufen!

Gladbach 5:2 Kölle

Bittere Verluste

Ganz mies: Dejan Lubicic, der zuletzt so großartig gespielt hat, wird uns für einige Zeit fehlen. Kainzi, der ebenfalls in Bestform ist, ist gesperrt. Bei unserer eher dünnen Personaldecke müssen die Jungs sich jetzt noch mehr nach der Decke strecken, um das auszugleichen.

Kack-Rückfahrt – wie immer

Es folgt der Gladbach-Klassiker: Zwei Ausweichzüge hin, nur einer zurück. Wir stehen mit allen, die sich nicht wie die Sardinen in Zug eins gepresst haben, am Bahnsteig und warten fast eine Stunde auf den dann letzten Zug nach Köln. Sorry, aber die machen ihrem Bauern-Image hier mal wieder alle Ehre.

Im Gegensatz zum Ausweichzug hält diese Bimmelbahn natürlich an jeder Milchkanne und so kommen wir mal wieder in den zweifelhaften Genuss, auch die kleinsten Regionalbahnhöfe bewundern zu dürfen.

 

Wenn wir uns die einzelnen Daten angucken, was so ein Ergebnis nicht widerspiegelt, dann waren wir in vielen Belangen nicht nur ebenbürtig, sondern sogar besser. Was aber keinen interessiert.

Steffen Baumgart

Und jetzt?

Na weiter natürlich. Dass irgendwann eine Delle kommt, war klar. Wobei man zwei Niederlagen in Serie ja auch nicht unbedingt als Delle bezeichnen muss. Über das Belgrad-Spiel haben wir uns kriminell geärgert. Über diese Derby-Niederlage ärgern wir uns weit weniger. Wie gesagt: es ist maximal blöd gelaufen, wir hatten nicht den besten Tag und überhaupt kein Spielglück. So etwas kommt vor. An Einsatzwillen hat es nicht gemangelt und das ist für uns richtig wichtig.

Nun wird sich zeigen, ob wir uns für die Arbeit in Zukunft wieder besser belohnen und auch wieder häufiger zum Abschluss kommen. Wir sind da durchaus optimistisch. Auch wenn die Gesamtkonstellation aus verzocktem Euro-Spiel und verlorenem Derby natürlich einen Kratzer im Lack hinterlässt…

 

 

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