Fetzt zählt’s. Und das erzeugt schon einen gehörigen Druck. Mit einem Sieg gegen die Bremer können wir in der Tabelle einen Sprung in scheinbar sichere Gefilde machen und die Pessimisten und Stänkerer (zwei ganz unterschiedliche Gruppen!) einstweilen in den Ruhemodus schicken.

Umgekehrt drohen wir mit einer Niederlage unten festzukleben. Es wird langsam schwer, sich zu befreien und auch ein Sieg macht irgendwann keinen sichtbaren Fortschritt mehr.

Homebase Gaffel am Dom

Zum ersten Mal in der Saison sind wir nicht op jöck und schauen das Spiel in unserem Wohnzimmer im Gaffel am Dom.

Das Bier fließt. die Gespräche sind nicht immer nur beim Effzeh. Aber auch das liegt ein bisschen an der Brisanz der Partie. Man braucht Ablenkung, um die Lockerheit nicht zu verlieren.

Anpfiff

Die ist natürlich weg – die Lockerheit – sobald das Spiel beginnt. Wir stehen maximal unter Strom. Aber, was wir sehen, gefällt uns. Die Jungs machen einen wachen Eindruck. Die erste halbe Stunde sind wir klar besser. Wir haben auch Chancen. Aber irgendwie fehlt der letzte Punch. Kennen wir ja schon, dass die Gegner bei uns aus dem Nichts auftauchen und völlig geil auf ein Tor sind, während bei uns ein paar Zentimeter oder ein paar Prozentpunkte Gier fehlen. Bei aller Begeisterung für die überlegene Leistung in der ersten Halben Stunde, ist das leider auch wieder zu sehen.

Selke!!!

So ab der 25. Minute beginnt Bremen, das Spiel zu übernehmen. Oder sagen wir so: Es sieht ein bisschen aus, als würden wir sie stark machen. Dann fällt überraschend das Tor für uns. Ein bisschen bezeichnend ist, dass es keine herausgespielte Situation ist, sondern Geflipper nach einer Ecke.

Aber sei’s drum. Jetzt ist das Momentum auf unserer Seite und wir werden Räume haben für ein oder zwei weitere Tore.

Führung als Handbremse

Weit gefehlt. Wir werden schlechter. Völlig unbegreiflich, dass wir nach der Führung weniger Zweikämpfe gewinnen, kaum mehr Bälle in den Strafraum bringen, weniger aggressiv wirken.

Strafe kaum 20 Minuten später

Dieser komische Einbruch wird sofort bestraft und wie so oft in dieser Saison braucht der Gegner nicht viele Chancen gegen uns, um ein Tor zu machen. Woran zum Teufel liegt das? Mit Spielglück und Spielpech ist das kaum mehr zu erklären.

Der Rest der ersten Hälfte ist dann mehr Zittern als Aufbäumen. Offenbar wollen wir einfach nur in die Pause.

Das Unheil bahnt sich an: Gedämpfte Stimmung schon in Halbzeit eins.

Verpatzter Reset in der Kabine

Wir hoffen auf eine erstarkte Mannschaft nach der Pausenansprache. Was wir dann aber sehen ist ein Team, das nach dem Reset nicht mehr hochfährt. Wir sind wie ausgetauscht. Leider im negativen Sinn. Während Bremen den Fußball zeigt, für den wir bekannt sind und den Ballführenden sofort attackiert, bei eigenem Ballbesitz sofort Druck macht, verlieren wir Ball um Ball und wissen mit dem Ding auch überhaupt nichts anzufangen, wenn wir ihn denn mal haben. Was ist denn das für eine Mannschaft? Wir erkennen unseren Effzeh nicht wieder.

Wechsel für uns deutlich zu spät

Wir haben früh das Gefühl, dass uns nur mutige Wechsel aus der Abwärtsspirale befreien können. Aber die bleiben aus. Wir sehen zu, wie wir immer unsicherer und konfuser werden.

Dann endlich doch ein Wechsel. Der völlig unsichtbare Waldschmidt geht, Alidou kommt. Eine Minute später fällt das 2:1. Dieser Impuls ist maximal schnell verpufft.

Auch die weiteren Wechsel bringen keine Veränderung. Kurz vor Schluss köpft Joker Downs noch gegen den Pfosten. Das wäre immerhin ein Punktgewinn gewesen. So aber fahren wir mit leeren Händen heim.

Kölle 1 : 2 Bremen


Blick nach vorne

Der Frust und die Sorge sind gigantisch. Und dennoch bringt uns Jammern bekanntermaßen nicht weiter. Natürlich ist es für uns jetzt nicht ganz so einfach, ein Motto für das Heimspiel gegen Stuttgart zu finden. Das ist ja Dank Wehrle auch nicht irgendein Spiel – denn denen gönnen wir die Butter auf dem Brot nicht. Man muss allerdings zugeben, dass sie im Gegensatz zu und optimal in die Saison gestartet sind und damit als klarer Favorit ins Match gehen.

Wie wir damit umgehen? Ihr seht es in der kommenden PK.